Mit Schädelhirntrauma / Schleudertrauma / Hirnblutung/ chronische Schmerzen als Folge.
Doris aus Vorarlberg berichtet über ihre positiven Erfahrungen nach einem Verkehrsunfall
Mit 27 Jahren hatte ich einen schweren, unverschuldeten Verkehrsunfall. Es liegt mir am Herzen, meine vielseitigen Erfahrungen aus dem letzten Jahrzehnt in allen Bereichen mit Ihnen zu teilen.
Meine Diagnose nach dem Auffahrunfall lautete Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung, Halswirbelschleudertrauma sowie Prellungen und Hämatome im Bereich des Sicherheitsgurts und weiteren betroffenen Körperstellen.
Ein kompetenter Arzt sagte mir zu Beginn, dass es ein sehr langer Weg werden würde – aber immer mit der Hoffnung auf Besserung. Das Wichtigste für ihn war, dass seine Patient*innen und deren Angehörige verstehen, was ihre Verletzungen bedeuten. Dies wäre der erste Schritt im Heilungsprozess. Gerade bei einem Schädelhirntrauma ist das jedoch schwierig, denn jede Verletzung ist sehr individuell. Je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist, äußern sich die Einschränkungen unterschiedlich im Körper.
Bei mir waren das Sprach- und Sehzentrum betroffen sowie die Hypophyse, was mein Hormonsystem veränderte. Ich hatte Schwierigkeiten, Worte zu finden. Außerdem erkannte ich Menschen nicht mehr am Gesicht, sondern nur noch an ihrer Stimme. Meine Konzentrationsfähigkeit war stark eingeschränkt, und ich war extrem licht- und lärmempfindlich. Meine Belastbarkeit war sehr gering – schon einfache Tätigkeiten wie Duschen überforderten mich. Danach konnte ich die Schmerzen nur lindern, wenn ich mich in einen dunklen, ruhigen Raum zurückzog, um mein Gehirn von der Reizüberflutung zu entlasten.
Ich suchte nach anderen Erfahrungsberichten und stieß auf den Verein fragile (www.fragile.ch), wo mir mit Daten und Fakten vieles sehr gut erklärt wurde. Auch fand ich Selbsthilfegruppen in Österreich (www.shg-sht.org, www.schleudertrauma-selbsthilfe.at) mit denen ich mich regelmäßig austauschte. Ich brauchte viel Geduld, denn der Heilungsprozess verlief sehr langsam. Das Verstehen meiner eigenen Verletzung war das eine, aber das Annehmen noch viel schwieriger.
Da Unfälle, insbesondere im Hinblick auf Versicherungen und Schmerzensgeldansprüche, rasch gemeldet werden müssen, übernahm mein Vater dies für mich, während ich auf der Intensivstation lag. Er kontaktierte meine Versicherung, die sehr professionell reagierte und den Fall umgehend an eine Anwaltskanzlei weiterleitete. Diese übernahm zuverlässig die weitere rechtliche Abwicklung. Wichtig war es, mir überall einen Befund mitgeben zu lassen und die Rechnungen aufzubewahren.
Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde ich von meiner Familie gepflegt. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass es dafür in Österreich Möglichkeiten wie Pflegekarenz und Pflegeteilzeit gibt (www.oesterreich.gv.at).
Ich benötigte Hilfe beim Aufstehen, Gehen, Waschen, Trinken und Essen. Meine damalige Physiotherapeutin
kam zu mir nach Hause, um mich schrittweise zu mobilisieren.
Als ich wieder in der Lage war, in ein Auto zu steigen, begann ich mit regelmäßigen physiotherapeutischen Behandlungen in einer Praxis.
Da ich wegen meiner Halswirbelsäule nicht belastbar war und kein Gewicht tragen konnte, begann ich mit
Craniosacral-Therapie, welches eine Zusatzausbildung mancher Physiotherapeut*innen ist. Diese sanfte
Methode linderte meine Schmerzen deutlich. Krafttraining musste ich vermeiden, da es meinen Hirndruck
erhöhte. Ich machte nur langsame Übungen mit dem eigenen Körpergewicht.
Danach unterzog ich mich einer 10-wöchigen Akupunkturbehandlung, die mir sehr gegen die extremen
Schmerzen half. Unterstützend trank ich Tees aus chinesischen Kräutern, die speziell für Hirnverletzungen zusammengestellt wurden. Da starke Berührungen und Druck für mich unerträglich waren, wechselte ich von klassischen Massagen zu Fußreflexzonenmassage und TCM.
Zur Behandlung meiner kognitiven Einschränkungen versuchte ich es unter anderem mit Ergotherapie,
Vagusnerv-Übungen und Augentraining. Auch suchte ich mir schon früh psychologische Unterstützung zur
Traumaverarbeitung. Ich stellte meine Ernährung um und nahm Nahrungsergänzungsmittel zu mir, um
meinen durchgehend belasteten Körper zu unterstützen. Eine Therapeutin sagte mir einmal:
Schmerzpatient*innen sind körperlich ähnlich gefordert wie Profisportler. Man sollte sich dessen bewusst
sein, stolz auf das Erreichte sein und geduldig mit sich selbst umgehen. Ich konnte feststellen, dass sich in etwa dreiwöchigen Abständen Verbesserungen zeigten. Sehr hilfreich war für mich ein Schmerztagebuch, in das ich regelmäßig Einträge machte. Es half mir, im Rückblick zu erkennen, was sich bereits verbessert hatte.
Da ich meinen damaligen Beruf aus körperlichen und kognitiven Gründen nicht mehr ausüben konnte,
meldete ich mich beim AMS. Dort wurde ich von der Arbeitsmedizinischen Abteilung untersucht. Diese
leitete einen Antrag auf Ermittlung des Grades der Behinderung beim Sozialministerium ein und empfahl
eine mehrwöchige stationäre Reha. Der Grad der Behinderung wurde mit 50 % festgestellt – für mich
psychisch schwer zu verkraften, aber physisch gesehen ein hilfreicher Schutz.
Ich erhielt schließlich eine dreiwöchige Reha in Bad Ischl, sogar mit Einzelzimmer, zugesprochen, wo ich in
einer sehr guten Einrichtung behandelt wurde. Die Ärzte und Therapeut*innen waren ausgezeichnet, und
die Behandlungen wurden individuell auf mich abgestimmt.
Nach einem Jahr Krankenstand wurde ich begutachtet für eine Rehapension. Diese wurde jedoch von der
PV abgelehnt, weshalb ich den ablehnenden Bescheid zur Arbeiterkammer brachte, welche
erfolgreich einklagte.
Während meiner Rehapension wurde ich von einem sehr kompetenten Case Manager der
Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) betreut. Dabei wurde ich auf das breite, kostenfreie Angebot
an Kursen und Veranstaltungen der ÖGK aufmerksam gemacht, das allen Versicherten zur Verfügung
steht. (www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.895315&portal=oegkportal)
Nach langer Wartezeit erhielt ich einen Platz in der ambulanten neurologischen Rehabilitation beim SMO-
Vorarlberg (www.smo.at). Dort begann ich mit Einzeltherapien und versuchte später, die Belastung über die
Tagesklinik zu steigern. Doch meine Belastbarkeit war nach wie vor gering, die Schlafstörungen extrem und
längere Konzentration war kaum möglich. Bei Überlastung reagierte mein Körper mit starken
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und nicht klassifizierbaren Anfällen.
Als die Behandlungen beim SMO nach Ablauf der Genehmigungszeiträume nicht mehr verlängert wurden,
kehrte ich zurück zu Kassatherapeuten. Gleichzeitig erhielt ich beim IfS psychotherapeutische Unterstützung.
Ich versuchte, mit Hilfe des Vereins Dafür (in Österreich ÖZIV) wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Doch
es war schwierig, eine geeignete Stelle zu finden. Als nach fünf Jahren die Rehapension endete, wurde ich
erneut von der Pensionsversicherungsanstalt begutachtet und kam in die Invalidenpension.
Seit der Invalidenpension kann ich mich voll und ganz auf meine Gesundheit konzentrieren und meinem
Körper genau das geben, was er im Moment baucht. Anhand der Therapien habe ich einen Weg gefunden,
mit meinen Einschränkungen den Alltag zu meistern und über die Selbsthilfegruppe und Rehaklinik fand ich
einen liebevollen Kreis von Gleichgesinnten.
Da die Finanzierung ein großes Thema ist, half mir die Einstellung, anstatt in materielle Dinge, in meinen
eigenen Körper und meine Gesundheit zu investieren. Wie Arthur Schopenhauer sagte: „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
Wenn ich mir heute, zehn Jahre später, selbst etwas raten könnte, dann würde ich meinem damaligen Ich
Mut zusprechen: „Halte durch, denn auch nach Jahren besteht Hoffnung auf Besserung!“
Auch wenn der lange Heilungsprozess und die scheinbar endlosen Behördengänge, die ein solcher Unfall mit
sich bringt, einem viel abverlangen, ist es wichtig, immer wieder weiterzumachen. Ich habe erfahren,
dass der Selbstheilungsprozess des Körpers mit vielen Mitteln unterstützt werden kann.
Man muss sie nur finden.
WAS MIR HALF
Physiotherapie
Sanfte Bewegungen, Tiefenmuskulatur stärken
Keine Belastung durch Gewichte
Nur Übungen mit Eigengewicht
Therapie gegen Schwindel
manuelle Lymphdrainage
Cantienica (speziell für Beckenboden)
Ergotherapie
Karin Janka (OÖ-Bad Ischl) Ferntherapien und Blog (www.neurozentriert.at)
www.wo-in-vorarlberg.at/ergotherapie
Funktionelle Neurointegrative Therapie nach Dr. Eckardt
Massagen
Keine klassische Massage
Meridianmassage, TCM
Fußreflexzonenmassage
Manuelle Lymphdrainage
Vagusnerv-Balance
www.dorfbrunnen.cc (Silvia Fritsch-Vorarlberg)
Psychotherapie
Begleitung bei langen Heilungsverläufen
Traumaverabreitung
Depression
Kognitive Förderung
Optometrie
Tägliche Übungen auf Instagram mit neurozentrierten Ansätzen (z. B. „Neurozentriert“)
Aromatherapie
Neuroathletik
App „Neuronation“
Hirncoach AG (www.hirncoach.ch)
Gehirn und Synapsen Training durch Bewegung (siehe YouTube Videos z.B. Felix Neureuther, Gabi
Fastner,...)
Pränatale Übungen (nach Claire Hocking)
Ernährung & Nahrungsergänzung
Vitamin B-Komplex
Vitamin C
Vitamin D + K2
Omega-3
Magnesiumglycinat
1g Protein pro kg Körpergewicht
Täglich Walnüsse
Homöopathie
Spagyrik Tropfen
Spigelon Tabletten für Kopfschmerzen
Blütenkraft Essenzen (www.bluetenkraft.at)
Chinesische Medizin
Akupunktur zur Schmerzlinderung
Chinesische Kräutertherapie (www.chinesischekrauter.com)
Zum Entspannen
Aufenthalt in einer Salzgrotte
Qi Gong
Feldenkrais
leichtes Pilates
Klopftherapie
Meditationen
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (YouTube, Spotify)
MBSR Training nach Jon Kabat-Zin (www.mbsrtraining.com)
Selbstresonanz zur Integrität und Annahme der Schmerzen nach Sarah Peyton (Gratis Mediationen
unter der Buchrezession, www.junfermann.de/titel/selbstresonanz-im-einklang-mit-sich-und-
seinem-leben/1196 )
Das Gesundheitsbild nach Harry Merl
(YouTube: https://m.youtube.com/watch?app=desktop&v=MonqVLV26_A)
Neurogenes Zittern ( www.youtube.com/watch?v=UWTBb_qJd7s )
Geführte Meditation (z.B. ,Meditationsliebe‘ auf Spotify)
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Stand: Oktober 2025
